Gartenbau: In Sachen Nachhaltigkeit eine olympische Disziplin

von Andreas Räber

Nachhaltigkeit ist ein Wort in aller Munde. G20-Regierungschefs, H&M-Werbeträger, Entwicklungshilfeorganisationen und Investmentbanker verwenden das Wort querbeet und machen sich schuldig am tragischen Bedeutungsverlust dieses Begriffs. Nachhaltigkeit ist zu einer Worthülse geworden. Ein sprachliches Zeichen, das zwar gut klingt, aber für alles und nichts zu gebrauchen ist. Im Gartenbau jedoch kommt Nachhaltigkeit buchstäblich auf den Boden. Hier wird fassbar, was damit gemeint ist.

Gartenbau heisst Zukunft gestalten und Verantwortung tragen

Nachhaltigkeit im Gartenbau - der Garten dankt es Ihnen.

Nachhaltigkeit im Gartenbau – der Garten dankt es Ihnen.

Hier wird Nachhaltigkeit konkret.

Einen Garten so anzulegen, dass er auf Jahre und Jahrzehnte hinaus sowohl den Besitzern als auch der Natur gerecht wird, das ist eine hohe Kunst.

Grün bedeutet hier nicht einfach Spass an der Gartenarbeit zu haben, sondern vom tiefen Bewusstsein durchdrungen zu sein, dass der Mensch – und der Gartenbauer im Besonderen – eine Verantwortung und die Pflicht gegenüber der Natur hat. Kompetenz bedeutet, Fachwissen stetig zu erweitern. Aufträge dürfen nicht profitmaximiert umgesetzt, sondern müssen auf die lange Dauer bemessen werden, verantwortungsvoll und bedacht.

Balance zwischen unmittelbarer Wirtschaftlichkeit und langfristiger Verantwortung

Es ist ein schmaler Grat, zwischen unmittelbarer Wirtschaftlichkeit und langfristiger Verantwortung. Der Blickwinkel des Gartenbauers muss beide Pole umfassen.

Konkret bedeutet dies, trotz – oder gerade wegen – wacher Konkurrenz, den Material- und Ressourcenverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren, möglichst wenig Schadstoffemissionen zu verursachen, Abfälle zu rezyklieren und last but not least, Lehrstellen und Mitarbeiter fördernde Massnahmen anzubieten.

In der Disziplin der Nachhaltigkeit ganz vorne

Der Umwelt Sorge tragen und Menschen mit Respekt behandeln – so sieht Nachhaltigkeit im Bereich des Gartenbaus aus. Es gibt in der Schweiz glücklicherweise zahlreiche Betriebe, die genau dies tun. Sie nehmen den Begriff der Nachhaltigkeit so ernst, als handle es sich dabei um eine olympische Disziplin, die es zu gewinnen gilt. So wird eine Worthülse wieder mit Leben gefüllt. Nachhaltigkeit klingt nicht nur gut – sie ist gut. Für Menschen und Natur gleichermassen.

Beispiel einer Firma, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hat: GGZ Gartenbau Genossenschaft in Zürich

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