Trends erkennen am Beispiel vom Begriff Fair Trade

von Andreas Räber

Trends sind spannend, weil sie Entwicklungen und neue Märkte aufdecken. Wer einen Trend rechtzeitig erkennt, hat Vorsprung gegenüber seinen Mitbewerbern. Vorsprung ermöglicht spannende Vorteile. Die wichtigsten im Überblick:

Vorsprung

  • schafft wichtige Präferenzen bei der potenziellen Zielgruppe,
  • verspricht eine schnellere Marktdurchdringung als vom später folgenden Mitbewerber und
  • steigert den Umsatz (durch geringere Konkurrenz als beim Mitbewerber-Markt).

Kurzum, wer schneller ist, kann profitieren, zumindest, sofern das beworbene Produkt einwandfrei ist. Halbe Sachen haben auch mit Vorsprung keine Chance. Im Gegenteil.

Wie erkennt man Trends?

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Fair Trade. Diese Produktegruppe hat einen Zuwachs erhalten. Vor allem auch dadurch, dass Unternehmen wie Claro oder Max Havelaar Fair Trade Märkte in der Schweiz aufgebaut haben. Mittlerweile sind in den Sortimenten von Grossverteilern wie Migros und Coop ebenfalls «faire» Produktlinien im Angebot.

Ein Tool auch für KMU

Als Quelle unserer Analyse nehmen wir Google Trends, ein Tool, das auch von KMU Unternehmen genutzt werden kann. In der folgenden Abbildung zeigt Google die Anfragen mit dem Begriff Fair Trade im Laufe der letzten Jahre an.

Das Tool bietet auch die Möglichkeit, Prognosen zu stellen. Diese werden aus den bisherigen Suchanfragen errechnet. Mit dem Klick auf das Kästchen Prognose erhalten wir voraussichtliche Daten für die folgenden Jahre (Abbildung 2 – gestrichelte Linie).

Google Trends Prognosen

Prognosen, errechnet aus den bisherigen Zahlen

Diese Daten gehen bis Ende 2015. Wenn wir weiter das Kästchen bei den Nachrichtenschlagzeilen anklicken, zeigt Google auch Newsmeldungen zu unserem gewählten Begriff «Fair Trade» an. Immer, wenn wir mit dem Cursor über einen der unten aufgeführten Buchstaben fahren. Leider habe ich keine deutschen Zeitungen gesehen. Trotzdem zeigen diese Angaben, ob Fair Trade ein weltweites Thema in Printmedien ist. Es darf davon ausgegangen werden, dass mehr Präsenz in den Medien auch ein Signal für die Stärke eines Trends ist.

Google Trends Newsmeldungen Fair Trade

Newsmeldungen weltweit zum Thema Fair Trade.

In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass wir einen regionalen Markt bearbeiten möchten. Auch hier hilft Google Trends. Die nachfolgende Abbildung zeigt das regionale Interesse auf, das nach Unterregion (Kanton) oder Stadt aufgeteilt werden kann. Da Google bei seinen Zahlen oft Hochrechnungen anzeigt, müssen die Daten entsprechend bewertet werden. Kleine Anfragezahlen werden nicht aufgeführt. Für eine regionale Ausrichtung, Beispiel Fair Trade Läden, hilft uns die Statistik und Abbildung trotzdem. Wo Interesse ist, könnten auch Fair Trade Verkaufsstellen eröffnet werden.

Google Trends regionales Interesse herunter gebrochen auf Städte

Regionales Interesse herunter gebrochen auf Städte

Der letzte Punkt unserer Trendanalyse zum Begriff «Fair Trade» betrifft das Wording. Diese Abbildung zeigt, welche verwandten Suchanfragen es zum Hauptbegriff «Fair Trade» gibt und welche eine zunehmende Anfrage verzeichnen. Diese Abbildung zeigt einmal mehr, dass Markenbildung auch im Zeitalter des Online-Marketings noch wichtig ist. Claro wird von den Nutzern offenbar ganz klar auch dem Begriff Fair Trade zugeordnet.

Google Trends verwandte Suchanfragen

Google Trends verwandte Suchanfragen zum Thema Fair Trade

Fazit: Trotz Zahlen mit Vergleich absichern

Google liefert uns Daten, die Trends aufzeigen. Insbesondere Trends von starken Begriffen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Wir kennen den Hintergrund für die Erfassung der Daten nicht. Aber wenn diese Aussagen mit anderen Tools abgeglichen werden, können Trends bestätigt oder als unwichtig entlarvt werden. Damit können Investitionen klar besser gesteuert und unnötige Kosten verhindert, respektive eingegrenzt werden.

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