Veränderungen im Tourismus – Herausforderungen für Hotels und Reiseanbieter

von Andreas Räber

Diesen Blog widmen wir dem Thema Tourismus. In der Reise- und Tourismusbranche hat sich vieles verändert, der Kostendruck nimmt zu, ebenso die Konkurrenz aus den Nachbarländern. KMU-Marketing-Blog-Autor und Juris Reto Ramstein hat sich diesem Thema angenommen.

Bedeutung des Tourismus in der Schweiz

Der Schweizer Tourismus hat mit 36 Mrd. Schweizer Franken einen bedeutenden Anteil bei den Einnahmen in der Schweizer Volkswirtschaft und ist damit der viertwichtigste Exportsektor (Quelle: Die Volkswirtschaft, Das Magazin für Wirtschaftspolitik, 9-2010).

Veränderungen im Tourismussektor

In den wichtigen Tourismusregionen, wie das Tessin, sind deshalb die zentralen Veränderungen im Tourismussektor gebührend zu berücksichtigen (zunehmende Globalisierung, Klimawandel, verändertes Nachfrageverhalten, technologischer Fortschritt):

– zunehmende Globalisierung

Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Menschen aufgrund der zunehmenden Globalisierung mehr reisen (die Welt ist ein Dorf). Die Reiseveranstalter locken deshalb vermehrt mit Billigangeboten, was zu einem Preisdruck und einer verschärften Konkurrenz unter den Hotels führt. Billigferien werden immer beliebter, davon profitieren insbesondere auch Länder mit einem generell tieferen Preisniveau. Die Billigkonkurrenz aus dem Ausland ist damit ein wesentliches Problem für die Schweizer Hotels.

– Klimawandel

Auch der Klimawandel ist – mit seiner zunehmenden Erwärmung und veränderten Niederschlägen – ein bekanntes Phänomen. Während die Mittelmeerregionen im Sommer vermehrt Hitzewellen erleben werden, müssen sich tiefer gelegene Skiorte mit einer abnehmenden Schneesicherheit beschäftigen. In diesem Sinne ist das Tessin im Sommer – mit seinem mediterranen Klima – sowohl Gewinner und im Winter – mit seinen tiefer gelegenen Sikorten – auch Verlierer. Die Tessiner Hotels müssen sich insofern anpassen und ihr Angebot stärker diversifizieren. Der Diversifikationsdruck wird ganz klar zunehmen. (Quelle: Die Volkswirtschaft, Das Magazin für Wirtschaftspolitik, 9-2010)

– verändertes Nachfrageverhalten

Aufgrund der sich verändernden Altersstrukturen in der Gesellschaft (im Jahr 2050 wird jeder fünfte Mensch 60 Jahre oder älter sein) werden in Zukunft mehr ältere Menschen reisen. Aufgrund der entsprechenden Reiserfahrung steigen damit die Ansprüche. Die Individualisierung der Gesellschaft muss diesbezüglich auch berücksichtigt werden. Insgesamt werden deshalb die Hotelgäste viel anspruchsvoller was die Qualität der Hotelangebote betrifft. Die Tessiner Hotels sind damit einem dauernden Anpassungsdruck ausgesetzt. (Quelle: Die Volkswirtschaft, Das Magazin für Wirtschaftspolitik, 9-2010; Schweiz Tourismus, 2030: der Schweizer Tourismus im Klimawandel, www.myswitzerland.com).

– technologischer Fortschritt

Die Menschen sind heutzutage zudem stark vernetzt und erledigen sowohl private wie auch berufliche Aufgaben vermehrt über das Internet. Diese Entwicklung macht vor Tourismusdestinationen nicht halt. Viele Berufstätige wollen (leider) auch in den Ferien immer erreichbar bleiben und sich zum Beispiel über die wichtigsten Entwicklungen in ihrem Unternehmen orientieren. Für die meisten Gäste ist heutzutage ein Hotelangebot für «wireless access» (WLAN) unabdingbar.

Aktives Zielgruppenmarketing

Damit die Hotels auf dem Tourismusmarkt bestehen können, müssen sie deshalb ihr Angebot auf die verschiedenen Bedürfnisse der Reisenden – zielgruppengerecht – ausrichten können, z.B. mit Kinderanimationen (für Familien), Infrastruktur für ältere Gäste (Sauberkeit und Ordnung ist hier auch wichtig), diversifizierte Sportangebote für 30-35 jährige Gäste (zum Beispiel River Rafting etc.), WLAN für Berufstätige etc. (Quelle: Destinationsmarketing im Schweizerischen Tourismus, Dissertation von Oliver Patrick Kühn, vorgelegt an der Universität Freiburg, Zürich 2000).

Kommunikation mit Social Media

Die zielgruppengerechten Hotelangebote müssen schliesslich zweckmässig nach aussen kommuniziert werden, damit die Gäste darüber orientiert sind. Dies kann insbesondere durch ein aktives «Social Media“» sichergestellt werden, zum Beispiel mit einer gelungenen Homepage, hoteleigenem Facebook-Auftritt, Twitter-Meldungen etc.

Weiterführende Links zum Thema (spezialisierte Hotels):

Autor: Reto Ramstein, Jurist

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